Kurzgeschichten für angehende Autoren

Dieses Thema im Forum "Offtopic" wurde erstellt von eXentlY, 8. Juni 2011.

  1. eXentlY

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    Ich weiß nicht ob sowas hier überhaupt jemanden interessiert aber ich zum Beispiel schreibe gerne Kurzgeschichten. Gern auch 'längere' Schriftstücke. Wenn ihr das auch gerne tut oder euch inspirieren lassen wollt schaut doch hier vorbei. 2 Habe ich schon. Bitte in jeden Post nur eine. Und ich hoffe es ist das richtige Forum aber ich bin mir ziemlich sicher.

    Vorab noch zu meiner/meinen Geschichten. Es sind meine ersten und ich bin erst 14. Ich schreibe/ versuche alles richtig zu schreiben. Nur Grammatik ist nicht voll ausgebildet. Viel Spaß.
     
  2. eXentlY

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    Ich weiß nicht ob sowas hier überhaupt jemanden interessiert aber ich zum Beispiel schreibe gerne Kurzgeschichten. Gern auch 'längere' Schriftstücke. Wenn ihr das auch gerne tut oder euch inspirieren lassen wollt schaut doch hier vorbei. 2 Habe ich schon. Bitte in jeden Post nur eine. Und ich hoffe es ist das richtige Forum aber ich bin mir ziemlich sicher.

    Vorab noch zu meiner/meinen Geschichten. Es sind meine ersten und ich bin erst 14. Ich schreibe/ versuche alles richtig zu schreiben. Nur Grammatik ist nicht voll ausgebildet. Viel Spaß.
     
  3. eXentlY

    eXentlY Mitglied+

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    AW: Kurzgeschichten für angehende Autoren

    Meine 2. Kurzgeschichte. Wie gefällt sie euch so?





    Er



    1.

    „33..“ zählte ich in Gedanken langsam mit. Das 33. Auto seit ich hier stehe. Die Uhr zeigt 23:13. Ich kann mich nicht erinnern wann ich losgegangen bin.

    Es muss gegen 20:00 Uhr gewesen sein. Geschlagene 2 Stunden warte ich auf Liz damit wir weiter zu Cheryls Party fahren können.

    „Soll ich sie noch einmal anrufen?“ geht es mir durch den Kopf.

    Ich schau in meine Handtasche. Kondome (ob ich die heute noch brauche?), Taschentücher, Pfefferspray (nur für den Notfall), mein Schlüsselbund mit einer kleinen Taschenlampe dran, der Glücksbringer von Dad und Mom und eine Flasche Quzo.

    Mein Handy habe ich immer in meiner rechten Jackentasche, damit ich es ja nicht verliere.

    „Ich gebe dir noch eine Viertelstunde Liz! Sonst gehe ich!“ schnaufe ich ärgerlich vor mich hin.



    Plötzlich höre ich Reifen quietschen.

    Ein Wagen kommt um die Ecke gerast, hier im Wald hört man die Autos schon von weitem also muss der Wagen vom nächstgelegenem Haus gekommen sein.

    „Guido, drück auf die Tube!“ schreit ein Mann als sie an mir vorbeirauschen.

    „34..“ zähle ich weiter.



    Der Wald ist groß, mein Haus ist ca. 15 Minuten von der Haltestelle entfernt.

    Neben meinem gibt es nur noch einen Kilometer weiter einen Bauernhof auf dem ein Landwirt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen wohnen. Von dort muss das Auto gekommen sein.

    Wie auch immer. Wenigstens ist es hier schön ruhig. So ruhig ist es öfters seid Amy gestorben ist. Ich sitze oft alleine zu Hause und weine. Ich weine mir die Seele aus dem Leib.

    Derrick meine wir könnten versuchen ein neues Kind zu bekommen doch ich wollte den Schmerz nicht noch einmal riskieren.

    Nicht noch einmal die Ärzte zu uns laufen sehen. Nicht noch einmal solch eine Nachricht bekommen.

    Nein!

    Das war genug.



    23:39. Die Uhr tickt weiter und Liz ist immer noch nicht erschienen.

    „Das wird dir noch leid tun!“ grummel ich laut.



    Plötzlich höre ich einen Schrei.

    Ich erstarre.

    Wo kam das her?

    Ich ging langsam an die Schotterstraße heran.

    Nochmal ein Schrei. Diesmal lauter.

    Es klang als sei es ein paar Meter vor mir.

    Es war der Schrei eines Mannes.

    Ich greife sofort zu meiner Tasche und ziehe meinen Schlüssel heraus.

    Ich knipse die Taschenlampe an.

    Links. Rechts. Hinter mir.

    Nichts.

    Auf einmal spüre ich Finger auf meiner Schulter.

    Ich schreie laut auf, drehe mich um und leuchte auf den Weg.

    Wieder nichts.



    Ich höre Schritte und wieder einen Schrei.

    Diesmal jedoch ohrenbetäubend.

    Es ist als würde jemand durch Scherben laufen.



    Im Gebüsch vor mir bewegt sich etwas.

    Ich halte gebannt die Taschenlampe auf die Stelle.



    Ein 4. Mal der Schrei eines Mannes.

    Wieder schau ich mich um. Ich sehe wie etwas großes aus dem Busch krabbelt. Es hat keine Form es sieht aus wie ein Schatten. Ein lebendiger Schatten.



    Ich starre ihn an. Er ist nun vollständig aus dem Gebüsch entkommen. Er krabbelt auf mich zu.



    Nun nehme ich meine Beine in die Hand. Ich laufe und laufe. Einfach weiter die Straße entlang.

    Der Schatten taucht vor mir auf. Ich schreie auf und drehe mich um.

    Dann wieder der Männerschrei. Diesmal hechte ich in den Wald, aber in die entgegengesetzte Richtung.



    Der Schatten taucht vor mir auf. Ich stolpere und fall hin.

    Der Waldige Boden riecht nach morschen Bäumen und feuchten Blättern. Mein Atem geht schwer. Ich bin völlig außer Puste.



    Plötzlich packt mich etwas an den Beinen.

    „Komm Dornröschen, Zeit aufzustehen. Ich bin noch nicht fertig mit dir!“ flüstert eine Stimme, eine Männerstimme.



    Ein weiterer Männerschrei. Direkt hinter mir. Es ist der Mann der mich an den Beinen festhält.

    Er schleudert mich nach rechts auf den Waldboden.

    Ich bleibe reglos liegen und fange an zu weinen.

    „Komm du schaffst dass, lauf einfach, lauf doch einfach los!“ denke ich, doch es ist absurd.

    „Du kannst nicht entkommen Dornröschen.“ erklingt die Stimme.



    „Wer sind sie was wollen sie von.. urgh…!“ Ein tritt in den Bauch.

    Ich werde noch einmal durch die Luft geschleudert und lande mit dem Kopf an einem Baum.

    Alles wir kurz weiß und danach tief Schwarz. Und dann schlafe ich ein…





    2.



    Ein Blinzeln. Ein weiteres Blinzeln. Ich mache die Augen komplett auf.

    Alles leuchtet merkwürdig grell.

    Meine Augen gewöhnen sich an das Licht und ich schau mich um.

    Anscheinend bin ich in einem Schuppen, einem kleinen Holzschuppen.



    Ich versuche mich zu bewegen doch meine Arme und Beine spielen nicht mit.

    Ich bin an einen Pfeiler gebunden.

    „Was soll ich jetzt tun?“ geht es mir durch den Kopf.

    „Wo bin ich? Was geschieht hier mit mir?“

    Ich sehe mich im Schuppen um. Ein Fenster auf der rechten Seite lässt glänzendes Sonnenlicht herein. Es muss schon Nachmittag sein.

    Auf der linken Seite ist eine Werkbank. Eine Säge, einige Schraubenzieher und Handwerkszeug hängt an der Wand, damit man immer alles zur Hand hat.



    Es gefriert mir das Blut in den Adern. Mir gegenüber sitzt ein kleines Mädchen. Es schluchzt laut.

    Ich wundere mich dass es mir vorher noch nicht aufgefallen ist.

    „Hey“ -, rufe ich -, „Hey du?“

    Es schaut auf und fängt noch stärker an zu weinen.



    Im nächsten Moment stößt jemand die Tür links von ihr auf.

    Sie schlägt dem Mädchen ins Gesicht.



    „Na ihr beiden Süßen. Alles klar bei euch?“ sagt der Mann vom Abend davor, jedenfalls glaube ich das es am letzten Abend war.

    Er kommt auf mich zu und tritt mir gegen das Knie.

    Ich kreische vor Schmerz so laut auf das selbst das am Kopf blutende Mädchen sich erschreckt.

    Sie hatte kein Wort gesagt seid er ihr die Tür ins Gesicht gedrückt hat. Nicht einmal aufgeschrien.

    „Was soll dass? Was wollen sie von uns?“ rufe ich kleinlaut.



    „Was ich von euch will? Ich will euch einfach nur quälen. Weil es mir Spaß macht, sehr viel Spaß, so viel Spaß, das kannst du dir nicht mal vorstellen!“ antwortete er so schneidend brutal, wie ich es nie zuvor gehört habe.

    So eine kalte, brechende Stimme.



    Er tritt mich noch einmal.

    Diesmal ins Gesicht.

    Ich schrei ein weiteres Mal auf.

    „Warum tufs du dah?“ plärre ich heraus denn meine Oberlippe ist bei dem Tritt aufgeplatzt.

    Es fühlt sich an als würde die Lippe beinahe abgetrennt sein.



    „Garnichts, ich will euch nur quälen. Sonst gar nichts.“ lachte er laut.



    Er tritt mir wieder und wieder ins Gesicht. Wieder und immer, immer wieder!

    Er hechelt: „So das reicht, jetzt ist sie dran!“



    „Was er will das kleine Mädchen schlagen? Dass.. dass kann er nicht machen sie ist höchstens 9.“

    Ich fange an zu weinen. Wieder. So wie bei Amy damals. Im Krankenhaus.

    Ich erinnere mich an die Worte des Arztes: „Was tut mir Leid Frau Niemeyer, aber ihr Baby.. Amy.. hat es leider nicht geschafft.“

    Ich weinte nicht. Ich war auch nicht wütend. Ich war gar nichts. Ich saß einfach Stundenlang in meinem Bett und starrte auf die weiße Wand vor mir.

    Stundenlang.



    Ich muss mich hier losbinden und ihn aufhalten, er darf sie nicht schlagen!

    Aber wie? Ich suchte den Raum nach spitzen Gegenständen ab aber fand nichts.

    Langsam tasteten sich meine Finger hinter mir den Boden entlang.

    Und dann.

    Ein Stein. Ein spitzer Stein.



    „Autsch“ rief ich. Gerade als er mit seinem Fuß vor ihr ausholte drehte er sich um.

    „Was ist du dumme Schlampe?“ bölkte er.

    „Nichts. Schon gut. Mein Gesicht brennt nur so sehr.“ Antwortete ich hastig, damit er nicht auf die Idee kam wieder herzukommen.

    „So ist gut, Hauptsache es tut schön weh!“ lachte er wieder.

    Er wandte sich wieder dem Mädchen zu. Es schluchzte umso doller.



    Ich griff nach dem Stein und führte ihn an die Seile mit denen meine Handgelenke an den Pfeiler gefesselt waren.



    Ich rieb und rieb.

    Nichts.

    „Du schaffst das!“

    Ich rieb weiter. Und plötzlich löste sich mein Handgelenk von der Stange.

    Ich bewegte meine Finger auf und ab damit sie sich entspannten.



    Das Mädchen schrie auf.

    Der Peiniger schlug weiter auf sie ein.

    Wieder und wieder.

    Nun meine Füße.

    Das ging leichter da ich den Stein besser greifen konnte und nach wenigen Sekunden waren auch meine Beine befreit.



    3.



    Vorsichtig stehe ich auf.

    Gehe einige Schritte um meine Beine an das Laufen zu gewöhnen.



    Nun blicke ich mich richtig um.

    Suche nach einer spitzen Waffe.

    Sichte den Schraubenzieher.

    Ich nehme ihn in die rechte Hand und gehe vorsichtig weiter auf das Monster zu.

    Das Mädchen schreit noch immer.

    Er ringt langsam nach Luft.

    Ihm geht wieder die Puste aus.

    Ich laufe den letzten Schritt los, steche den Schraubenzieher in seinen Hinterkopf.



    Er schreit auf, wieder so laut wie am besagten Abend. Dieser Schrei.

    So merkwürdig.



    Er dreht sich mit letzter Kraft zu mir um.

    Seine Augen sind Schwarz wie die dunkelste Nacht.

    Er sieht mir direkt in die Augen und sagt einen letzten Satz: „Schweig Dornröschen, Schweig.“



    Damit haucht er seinen letzten Schub leben völlig aus und sackt zu Boden.

    Ich gehe zu dem Werktisch, nehme die Säge und schneide ihm in den Kopf.

    Ich weiß nicht warum ich es tue.

    Ich weiß auch nicht warum ich es vor den Augen des Mädchens tue.



    Ich löse die Fesseln des Mädchens und nehme es in den Arm. Tröste es. Doch es weint immer weiter.

    Ich weiß nicht wie lange wir hier liegen werden ich weiß nur dass ich sie nicht im Stich lassen werde, nicht so wie ich Amy im Stich gelassen habe.



    Als ich vor dem Einschlafen bin sehe ich links im Augenwinkel einen Schatten. Ich drehe mich schnell um, bewaffne mich mit dem Schraubenzieher und sehe nur noch wie der Schatten ein breites Grinsen aufsetzt, danach ist alles still…
     

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